Waffenreinigung mit Ballistol

Das kleine Waffenpflege-Brevier von Ballistol Klever informiert über Waffenreinigung und Waffenpflege

Ballistol

Sehr geehrte Dame, sehr geehrter Herr,
gleichgültig, ob Sie Ihre Kurz- oder Langwaffe beim Gang durchs Revier, auf dem Schießstand oder beruflich bedingt mit sich führen, Sie haben alle ein gemeinsames Interesse: Ihre Waffe muss einwandfrei funktionieren, die geforderte Präzision soll erfüllt sein und die Waffe soll auch optisch einen gepflegten Eindruck machen. Der letzte Aspekt ist besonders für Sammler von überragender Bedeutung.

Diese Bedingungen können Sie nur bei sorgfältiger Waffenpflege und Waffenreinigung erfüllen. Die Arbeit möchten wir Ihnen mit unseren Ballistol Produkten erleichtern. Sie finden bei uns alles, was Sie neben Putzstock und Werg bzw. Filzpfropfen zur Reinigung, Konservierung und Regenerierung Ihrer Waffe brauchen.

Doch nun zur Praxis.

I. Allgemeine Waffenpflege und Waffenreinigung

Ist die Waffe bei ihrem Einsatz nass geworden, so wird sie mit einem weichen Baumwolltuch möglichst ohne festen Druck außen trockengerieben und trocken durchgezogen. Dann sprühen Sie Ballistol von beiden Seiten in den Lauf und schwenken einige Male unter Drehen des Laufes hin und her, damit alle Felder und Züge bzw. die gesamte Polygonfläche gleichmäßig benetzt werden. Daraufhin lassen Sie Ballistol einige Minuten einwirken, um so die Waffe zu reinigen und Verschmierungen und Verbrennungsrückstände zu lösen. Achten Sie aber stets darauf, dass beim Einsprühen der Lauf mit der Mündung nach unten weist. Sonst können Pulverschleim, unverbrannte Treibladung und anderer Schmutz in das System geraten und sich dort festsetzen. Schwergängigkeit des Systems und in Extremfällen Festfressen des Schlagbolzens sind dann meist die Folge.

Jede Treibladung schlägt bei der Zündung auch in das System zurück. Pulverschmauch und feine Partikel geraten an bewegliche Teile und setzen sich dort fest. Deshalb müssen Sie dort besonders intensiv mit Ballistol die Waffenreinigung durchführen. Wattestäbchen und Pfeifenreiniger helfen Ihnen bei der Waffenreinigung. Überschüssiges Ballistol wischen Sie mit einem weichen Baumwolltuch ohne Druckanwendung ab, so dass nur ein dünner Ballistol-Film übrig bleibt.

Anschließend ziehen Sie bei Kipplaufgewehren einen trockenen Werg (z.B. Sucol oder Sucolin von Ballistol-Klever) oder Filzpfropfen (z.B. VFG-Laufreiniger) in Richtung vom Patronenlager zur Mündung bzw. bei feststehenden Läufen von der Mündung zum Patronenlager und wieder zurück. Verwenden Sie dabei jeweils frischen Werg bzw. Filzpfropfen, denn der Schmutz soll ja aus dem Lauf entfernt und nicht gleichmäßig verteilt werden. Daraufhin wischen Sie die leicht Ballistol-feuchte Waffe aussen nochmals sanft ab. Von Zeit zu Zeit sollte auch der Gewehrriemen mit Ballistol gepflegt werden, damit er nicht hart und rissig wird und bei feuchter Lagerung zum Schimmeln neigt, sondern elastisch und geschmeidig bleibt.

Auch Pistolenmagazine müssen regelmäßig mit Ballistol gereinigt werden, da sich hier ebenfalls Pulverschmauch abschlägt und die Patronenführung im Magazin gleitfähig bleiben muss. Vermeiden Sie Putzschnüre oder, wenn es nicht anders möglich ist, verwenden Sie dabei unbedingt einen Mündungsschutz. Wie steter Tropfen den Stein höhlt, tragen die Kettenglieder im Mündungsbereich Schicht für Schicht ab, bis die dadurch entstandene Vorweite die Schussgenauigkeit messbar beeinflusst. Besonders bei Einsatz von Drahtbürsten provozieren Sie diese Vorweite, wenn Sie mit dem Putzstab hin und her schrubben, anstatt die Bürste nach dem Durchstoßen des Laufes abzuschrauben und die Reinigung in stets gleicher Richtung durchzuführen. Am besten verzichten Sie bei Metallabschmierungen auf die Drahtbürste und verwenden stattdessen Robla Solo Mil.

Nach dieser Waffenreinigung ist Ihre Waffe ist nun wieder einsatzfähig bzw. vorbereitet für die Lagerung im Waffenschrank. Wenn Sie Ihre Waffe längere Zeit nicht benutzen, sollten Sie auch den Lauf einölen. Dazu ziehen Sie ein mit Ballistol befeuchtetes Werg oder Filzpfropfen durch den Lauf. Der zurückbleibende Film im Laufinneren schützt bei normaler Lagerung sicher gegen Korrosion.

Nach anstrengender Jagd fehlt meist die Lust, die Waffenreinigung unverzüglich durchzuführen. Sprühen Sie einfach tüchtig Ballistol beiderseits in den Lauf, ein Hauch Ballistol noch auf das Äußere und Sie können schadlos die Pflege auf den nächsten Tag verschieben.

Achten Sie aber stets darauf, dass die Waffe mit der Laufmündung nach unten gelagert wird. Nur die "schrankfertig" gepflegte Waffe sollte mit der Mündung nach oben im Waffenschrank stehen.

Übrigens…
…können Sie natürlich für die Außenpflege Ihrer Waffe auch GUNEX 2000 verwenden. GUNEX 2000 schützt noch nachhaltiger gegen Rost als dies BALLISTOL vermag. Deshalb findet GUNEX 2000 gerade unter widrigsten Witterungsbedingungen Anwendung, wenn die Waffe tagelang nicht gereinigt werden kann. Die "lnnenreinigung" sollten Sie aber in jedem Fall mit BALLISTOL durchführen, denn nur ein alkalisches Waffenöl, wie BALLISTOL es ist, kann saure Verbrennungsrückstände wirkungsvoll chemisch neutralisieren und damit unschädlich machen. Außerdem genügt der Rostschutz von BALLISTOL unter normalen Jagd- und Schießsportbedingungen voll und ganz.

Beachten Sie bitte, dass echte Brünierungen nur wenige tausendstel Millimeter dicke Oxidschichten sind. Diese leiden ebenso wie Anstrich und Beschichtung unter mechanischem Abrieb, wenn man zu rauh mit ihnen umgeht. Durch festes Rubbeln und Reiben wird die Brünierung rasch "weggeputzt". Deshalb sollen Sie brünierte Teile mit einem möglichst weichen Tuch zartfühlend behandeln, damit Sie noch recht lange Freude an der tiefschwarzen Brünierung haben. Sollte die Brünierung dennoch zu Schaden kommen, dann können Sie diese mit etwas Geschick und KLEVER-Schnellbrünierung selbst ausbessern. Mehr darüber lesen Sie in Kapitel III dieser Broschüre.

Bei manchen Kleinkalibergewehren (z.B. Remington) bestehen einzelne Waffenteile aus einer Aluminiumlegierung oder einem ähnlichen Werkstoff. Solche Teile kann man nicht brünieren. Demzufolge sind diese Teile mattschwarz lackiert, um einer Brünierung optisch gleichzukommen. In vielen Fällen ist die Lackierung nicht ölbeständig, so dass sie sofort Schaden nimmt. Hier genügt es, wenn Sie diese Teile mit einem feuchten Tuch säubern. Lauf und Verschluss sind jedoch stets aus Stahl. Diese sollten Sie immer mit BALLISTOL pflegen.

Zuweilen wird die Verwendung eines PTFE-haltigen Waffenöls empfohlen. Sind solche Produkte im Lauf und Patronenlager, so haben wir hier erhebliche Bedenken:
Diese feinstverteilten Polymere enthalten an Kohlenstoff gebundenes Fluor. Bei der Zündung treten im Bereich des Patronenlagers und im Lauf Stoßtemperaturen bis zu 3000°C und Drücke zwischen 2000 und 3000 bar auf. Unter diesen Bedingungen wird das fluorhaltige Polymer zersetzt, es bildet sich in geringen Spuren Fluorwasserstoff, eine der aggressivsten Säuren, die es gibt. Fluorwasserstoff ist in Verbindung mit Feuchtigkeitsspuren äußerst korrosiv und kann erste Ursache für schwerwiegende Lochfraßkorrosion im Laufbereich sein. Hier sollten Sie mit solchen Mitteln vorsichtig sein. Bei der Mechanik und dem Verschluss bestehen keine Bedenken.

Bei Verwendung von Voll- und Teilmantelgeschossen sowie nicht allzu großem Munitionsverbrauch genügt die Pflege mit BALLISTOL bzw. GUNEX 2000 voll und ganz. Wenigstens einmal im Jahr. Bei regem Waffengebrauch sollten Sie Ihre Waffe öfter einer gründlichen inneren Reinigungskur unterziehen. Mehr darüber im Kapitel II.

Putzmittel

Was der Besen für das Haus, das ist der Putzstock für den Lauf der Waffe. Ohne seine Mithilfe geht nichts. Gleichgültig, ob Sie nun auf die praktischen Filzpfropfen (z.B. VFG-Laufreiniger) schwören oder Reinigungspads verwenden. Bei zumindest gleicher Effektivität bietet sich Ihnen der klassische Waffenwerg als kostensparende Alternative. Für den fusselfreien Putzvorgang hat BALLISTOL-KLEVER drei preisgünstige Waffenwergsorten:

Dank der langen Fasern läßt sich der Werg mühelos auf die Spiralspitze des Putzstockes aufwickeln und jedem Kaliber anpassen. Je nach Verschmutzungsgrad wird der Werg mehrmals erneuert. Zum Schluss trocken durchziehen: der Lauf glänzt wieder blitzblank. Natürlich können Sie Sucol und Sucolin auch zum Polieren von Außenflächen verwenden.

Waffenfett

Für die Schmierung gleitender mechanischer Teile reicht in der Regel ein gutes Waffenöl wie BALLISTOL oder GUNEX 2000 völlig aus. Manche Spezialisten möchten dennoch lieber ein Fett dafür verwenden. Scheibe Vaseline-Waffenfett erfüllt hier die höchsten Ansprüche, die an ein völlig harz- und säurefreies Waffenfett gestellt werden. Scheibe Vaseline-Waffenfett besteht aus feinster weißer Qualität und eignet sich hervorragend zum Einfetten aller beweglichen Metallteile in Kurz- und Langwaffen. Auch für die Läufe ist es sehr gut geeignet.

Zum Auftragen verwenden Sie bei Punktdosierung am besten ein Wattestäbchen oder einen Zahnstocher, bei größeren Flächen ein fusselfreies Tuch.

Scheibe Vaseline-Waffenfett eignet sich auch hervorragend zur Schmierung des Kompressionskolbens und der Mechanik in Luftdruckpistolen und –gewehren. Da keinerlei flüchtige Bestandteile in Scheibe Vaseline-Waffenfett enthalten sind, kann es somit auch nicht zum gefürchteten Dieseleffekt im Kompressionsraum kommen. Zylinderwand und Kolbendichtung bleiben mit der richtigen Pflege viele Jahre wie neu.

Weiter zu Kapitel II: Laufreinigung mit Ballistol.

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