Zeckenrisiko im Revier
Welche Risiken von Zecken ausgehen und in welchen Gebieten zusätzlich Besonderheiten gelten, ist immer eine Quelle vieler Irrtümer. Wir möchten hier dazu beitragen, die wichtigsten Irrtümer anzusprechen und bieten gleichzeitig einen Service zur Online-Abfrage von Zeckenrisiko-Gebieten.
Jäger gehören wie Förster, Landschaftsbauer und Waldarbeiter zu den beruflich besonders gefährdeten Personen, die häufiger von Zecken gestochen werden und daher generell ein höheres Risiko tragen, von einer infizierten Zecke befallen zu werden. Ebenso gefährdet sind Menschen, die sich in ihrer Freizeit in der Natur bewegen. Dazu gehören z.B. Beerensammler, Wanderer, Fahrradfahrer, Camper, Kajakfahrer, Gartenarbeiter usw.
Missverständnisse und Irrtümer im Zusammenhang mit Zecken
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Irrtum Nr. 1: Gesundheitsrisiken durch Zecken gibt es nur in Süddeutschland.
Das ist falsch. Zecken sind Überträger unterschiedlicher Erreger, die auch unterschiedliche Erkrankungen verursachen. Die beiden wichtigsten Erkrankungen sind die Borreliose und die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME). Für die Borreliose gibt es keine Einschränkungen in Bezug auf Risikogebiete.
Borreliose wird in ganz Deutschland und Europa von Zecken übertragen!
Für FSME werden sogenannte Risikogebiete ausgewiesen!FSME
Das Risiko, mit dem FSME-Virus durch eine Zecke infiziert zu werden, ist in bestimmten Regionen Deutschlands besonders hoch. Dazu gehört der Süden Deutschlands. Einzelne Fälle treten aber in allen Regionen auf. FSME-Risikogebiet bedeutet also, dass ein erhöhtes Risiko besteht. Wer nicht in einem Risikogebiet wohnt oder in ein solches reist, ist aber nicht zu 100 Prozent sicher, nicht von einer Zecke mit FSME infiziert zu werden. Die Krankheit verläuft unterschiedlich und kann in schweren Fällen tödlich sein.- Eine Heilung ist nicht möglich.
- Es können nur die Symptome behandelt werden.
- Es gibt eine Impfung gegen FSME, die für Bewohner der FSME-Risikogebiete von den Krankenkassen bezahlt wird.
Borreliose
Borreliose wird durch Bakterien des Stammes Borrelia Burgdorferi ausgelöst. Es handelt sich also nicht um einen Virus wie bei FSME und wird daher vor allem mit Antibiotika behandelt. Auch bei Borreliose kann es schwere Verläufe geben. Es gibt keine Impfung gegen Borreliose für Menschen. Es gibt allerdings eine Impfung für Tiere. Hunde und besonders Jagdhunde sollten demnach geimpft werden. Für Borreliose gibt es keine einschränkenden Risikogebiete, alle Regionen Deutschlands und Europa sind betroffen. -
Irrtum Nr. 2: Zecken lassen sich von Bäumen Fallen.
Zecken kommen immer von unten. Sie klettern z.B. auf die Spitzen von Grashalmen und lassen sich von vorbeistreifenden Beinen mitnehmen. Daher immer auch die Schuhe mit Zeckenschutzmittel einsprühen.
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Irrtum Nr. 3: FSME-Risiken bestehen nur im Frühling.
Der Name Frühsommer-Meningo-Enzephalitis ist irreführend und suggeriert, dass es sich um ein saisonales Krankheitsrisiko handelt. Das ist falsch. FSME-Viren werden ganzjährig (außer in sehr harten Wintermonaten) übertragen.
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Irrtum Nr. 4: Zecken entfernt man mit Klebstoff oder Öl.
Auf keinen Fall sollten Sie eine Zecke unter Stress setzen. Dies kann dazu führen, dass Körperflüssigkeiten der Zecke in die Wunde geraten. Gerade eine Infektion mit Borreliose-Bakterien findet oft erst nach vielen Stunden statt. Wenn die Zecke aber durch Ersticken in „Panik“ gerät, kommt es dadurch zur Infektion, die sonst hätte vermieden werden können. Außerdem wird die Zacke dadurch nur getötet, Entfernt werden muss sie dann aber immer noch.
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Irrtum Nr. 5: Zecken muss man herausdrehen.
Eine Zecke sollten Sie niemals vollständig drehen. Die Stichwerkzeuge bleiben bei dieser „Technik“ meist in der Wunde. Wenn Sie die Zecke auch noch falsch gefasst haben, reißt der Körper durch die Drehbewegung noch schneller und Sie müssen dann den noch kleineren Fremdkörper entfernen.
So entfernen Sie die Zecke richtig
Verwenden Sie eine Zeckenzange, die so geformt ist, dass die Zecke direkt über der Haut des Wirtes und an den Stichwerkzeugen der Zecke gefasst werden kann. Unsere Qualitäts-Zeckenzange erfüllt diese Bedingungen und hält die Zecke zudem automatisch mit dem richtigen Druck fest. Manche Werkzeuge, die als Zeckenzange angeboten werden, quetschen die Zecke, was dazu führen kann, dass die Erreger in die Wunde befördert werden. Auch diese Infektion wäre vermeidbar gewesen.
Wenn Sie die Zecke also mit einer geeigneten Zeckenzange direkt über der Haut gegriffen haben, ziehen Sie mit leichtem Nachdruck, so dass die Haut deutlich nach oben gezogen wird aber nicht so stark, dass Sie die Stichwerkzeuge abreißen. Halten Sie diesen Zug einfach aufrecht. Die Zecke kommt nach einiger Zeit komplett aus der Wunde heraus. Etwas vorsichtiges Drehen (hin und her – auf keinen Fall zu weit oder gar im Kreis) kann förderlich sein.
Nachdem Sie die Zecke gezogen haben, sollten Sie die Wunde behandeln. Wir empfehlen Neo Ballistol, welches desinfiziert, Juckreiz lindert und die Heilung beschleunigt.
Es gibt keine Möglichkeit, sich wirksam vor Zecken zu schützen
Vor Zecken kann man sich auf mehrerlei Weise schützen. Wer alles berücksichtigt reduziert sein Risiko, von einer Zecke gestochen zu werden erheblich.
So können Sie sich schützen:
- Tragen Sie dicht anliegende Kleidung
- Bedecken Sie den ganzen Körper mit Kleidung
- Tragen Sie spezielle Zeckenschutzkleidung wie z.B. die Zeckenschutz-Socken.
- Verwenden Sie geeignete Zeckenschutzmittel
- Vermeiden Sie wenn möglich Unterholz und hohes Gras. Dies sind die häufigsten Aufenthaltsorte von Zecken.
- Suchen Sie nach dem Aufenthalt im Freien Ihren Körper ab und entfernen Sie ggf. vorhandene Zecken
Halten Sie je nach persönlicher Situation eines oder mehrere der folgenden Zeckenschutz-Produkte bereit:
- Hier finden Sie Zeckenschutzmittel und Zeckenschutzkleidung
- Hier finden Sie Zeckenschutz für Kinder
- Hier finden Sie Zeckenschutz für Tiere
Prävention gegen Borreliose und FSME
Die Prävention gegen die Infektionen mit FSME oder Borreliose sind unterschiedlich. In beiden Fällen gelten die Zeckenschutz-Maßnahmen, die oben aufgelistet sind.
Zusätzlich können Sie sich gegen FSME impfen lassen. Einen Hund z.B. kann man gegen Borreliose impfen lassen. Umgekehrt gibt es keine Borreliose-Impfung für Menschen und keine FSME-Impfung für Tiere.
Bei Borreliose gilt die richtige Entfernung der Zecke ebenfalls als präventive Maßnahme, da die Infektion mit den Borrelien erst zum Ende des Saugvorganges stattfindet. Der Saugvorgang kann über 10 Stunden dauern. Daher ist auch bei der Entfernung der Zecke keine Eile geboten. Das gilt leider auch im Falle von FSME, denn hier findet die Infektion unmittelbar mit dem Stich statt. Daher ist eiliges Entfernen bei FSME-Infektion leider zu spät. Hier helfen wie gesagt nur die Impfung und die oben aufgelisteten Maßnahmen zum Zeckenschutz.
Befindet sich mein Revier einem FSME-Risikogebiet?
Wir haben für Sie eine kostenlose Online-Prüfung bereitgestellt, mit der Sie prüfen können, ob sich Ihr Revier, Ihr Wohnort oder Ihr Reiseziel in einem FSME-Risikogebiet befindet.
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